Lidl fun Goldenem Land

Leipziger Synagogalchor

Anja Pöche - Sopran, Susanne Langer - Alt, Falk Hoffmann - Tenor, Thomas Steipert - Bassbariton, Henrik Hochschild - Violine, Claus-Peter Nebelung - Kontrabass, Ulrich Vogel - Klavier

Werke von:

  • Fredo Jung
  • Friedbert Groß
  • Juan Garcia
  • Ludwig Böhme
  • Mark Warschawski
  • Matthias Becker
  • Michl Gordon
  • Mordechaj Gebirtig
  • Mordechai Zeira
  • Morris Rosenfeld
  • Philip Lawson
  • Walter Thomas Heyn
  • Werner Sander

  • querstand

20,00 

inkl. gesetzlicher MwSt., zzgl. Versandkosten

  • Beschreibung
  • Audio/Video
  • Details

„Spielt, Kinder, versäumt keinen Augenblick! Seid fröhlich, Kinder, solange ihr jung seid. Vom Frühling bis zum Winter ist es nur ein Katzensprung“, heißt es in Hulyet, hulyet, kinderlekh.

Ein Goldenes Land ist die Kindheit. Die Fröhlichkeit des Kindes, das unvoreingenommene Lachen, bedingungslose Liebe und Offenheit sind Eigenschaften, die sich jeder zu bewahren wünscht. Unendlich groß ist die Welt, Traum und Wirklichkeit liegen noch so nah beieinander, dass man sie kaum zu unterscheiden vermag. Jeder Augenblick ist ewig. Dann kommt das Leben und vertreibt den Menschen aus diesem Goldenen Land. Ehe man sich’s versieht, steckt man mittendrin im Auf-der-Welt-Sein, und die unendlichen Träume der Kinderyorn treten ins Dunkel des Bewusstseins. Von Zeit zu Zeit aber tauchen sie wieder auf, und die vielen Erinnerungen verschmelzen zu einem blütenreichen Frühling, einem sonnensatten Sommer, einem buntblättrigen Herbst, einem wunderweißen Winter, und man denkt sich: Oy vi shnel bin ikh shoyn alt gevorn.

Wie die Kindheit ist auch der Platz, an dem man geboren wird und aufwächst, ein Goldenes Land, genannt Heimat. Die Geschichte des jüdischen Volkes ist seit dem großen Auszug aus Israel in biblischer Zeit eine Geschichte vom Nichtzuhausesein, von der endlosen Suche nach einer dauerhaften Bleibe. Es sind nicht nur eines vertriebenen Milners trern, die durch die Jahrhunderte fließen. Viele jiddische Lieder handeln von Sehnsucht nach einem Ort, der frei ist von Plage und Not, behütet, voll von Licht und Liebe: einem Rueplats. Den hat es für die ewig zum Wandern gezwungenen Juden selten für längere Zeit gegeben. So blieb ihnen nur, ihre Religion zu einer „tragbaren Heimat“ zu machen. Und unterwegs zur nächsten Station auf der ewigen Reise singt man das Lidl fun goldenem land, aus dem man nicht vertrieben werden kann, denn jeder trägt es uneinnehmbar in sich selbst.

Charakteristisch für jüdische Musik ist, dass sie Frohsein und Schmerz auf einzigartige Weise miteinander verbindet. Der Tradition feiner Selbstironie folgend, die keiner Religion so zu Eigen ist wie dem Judentum, finden beide Pole menschlicher Emotion einen gemeinsamen Ausdruck in Lied und Witz. Der Leipziger Synagogalchor versammelt so auf seiner neuen CD 14 Lieder, die dieses Goldene Land, aber auch die Hindernisse auf dem Weg zu ihm hin und von ihm weg ausdrucksstark beschreiben. International renommierte Arrangeure haben sich durch die Melodien inspirieren lassen und anspruchsvolle, farbenfrohe und innovative Arrangements jener Lieder geschaffen, die sonst für Chöre nicht zugänglich wären. Diese neuen Arrangements, die u.a. mit Unterstützung der Schering Stiftung Berlin entstanden sind, bieten eine eindrucksvolle Vielfalt für Chor, Solisten, Klavier, Violine und Kontrabass, die den großen melodischen und emotionalen Reichtum der Lieder zeitgemäß und kreativ zu neuem Leben erweckt. (Basiert auf dem Booklettext von Thomas Streipert)

1

Arrangement: Fredo Jung

Mordechaj Gebirtig: Hulyet, hulyet, kinderlekh

2

Arrangement: Juan Garcia

Mordechaj Gebirtig: Kinderyorn

3

Arrangement: Walter Thomas Heyn

Mark Warschawski: Dem milners trern

4

Arrangement: Ludwig Böhme

Morris Rosenfeld: Mayn rueplats

5

Arrangement: Philip Lawson

Mordechaj Gebirtig: Dos lidl fun goldenem land

6

Arrangement: Friedbert Groß

Traditional: Margaritkelekh

7

Arrangement: Walter Thomas Heyn

Traditional: Bulbes

8

Arrangement: Walter Thomas Heyn

Traditional: Du zolst nisht geyn mit keyn andere meydelekh

9

Arrangement: Ludwig Böhme

Traditional: S’iz nito keyn nekhtn

10

Arrangement: Reiko Füting

Michl Gordon: Di mashke

11

Arrangement: Juan Garcia

Mordechaj Gebirtig: Moyshele, mayn fraynd

12

Arrangement: Werner Sander

Mordechaj Zeïra: Layla

13

Arrangement: Fredo Jung

Itzik Manger: Oyfn veg shteyt a boym

14

Arrangement: Matthias Becker

Traditional: In rod arayn

CD im Digipak

Deutsch, Englisch

VKJK-Nr.: 1615

 

Zurück

Empfohlene Artikel

Klingende Toleranz

Klingende Toleranz

Rekonstruktion eines Synagogenkonzertes aus Leipzig von 1926

Leipziger Synagogalchor, Kammerchor Josquin des Préz, Anja Pöche - Sopran, Susanne Langner - Alt, Assaf Levition - Bassbariton, Henrik Hochschild - Violine, Tilmann Löser - Orgel, Ullrich Böhme - Orgel

Die Zerstörung Jerusalems

Die Zerstörung Jerusalems

Gudrun Sidonie Otto- Sopran, Annette Markert - Alt, Patrick Grahl - Tenor, Tobias Hunger - Tenor, Daniel Ochoa - Bariton, Gregor Meyer - Leitung,

Kerstin Sieblist, Sebastian Krötzsch, Anselm Hartinger (Hrsg.): Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus

Hakenkreuz und Notenschlüssel

Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus