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Johann Wolfgang Goethes Beschäftigung mit der Ausgangssituation des Achtzigjährigen Krieges im durch Spanien besetzten Brüssel der Jahre 1566 bis 1568 und die Arbeit am Trauerspiel „Egmont“ erstreckten sich über die Jahre 1775 bis 1787. Die historische Situation und die personelle Konstellation um den Lamoral von Egmond (bei Goethe: „Egmont, Prinz von Gaure“) prägen das Trauerspiel als frei behandelte Motive.
Bei der Erarbeitung einer neuen Textfassung aus Goethes Worten (2021) hat Fabian Enders versucht, eine von der Notwendigkeit des Dialogischen gelöste Textgestalt zu erreichen, die die Szenen gleichsam als Bilder und Bezugsmomente der Musik deutlich und Motive der Handlung im Hintergrund schlüssig sichtbar werden lässt. Die Texte dienen teils dem Handlungsfortgang, teils fungieren die den Dialogen entnommenen Elemente als Reflexionen. So wird sowohl die Handlung des Trauerspiels nachvollzogen als auch die jeweilige Situation verdeutlicht, die der musikalische Kommentar vertiefen bzw. ankündigen will.
Schon vor Drucklegung des Dramas bat der Autor brieflich den Komponisten Philipp Christoph Kaiser um eine Schauspielmusik, die nicht erhalten ist. Friedrich Schillers Bearbeitung von Goethes Trauerspiel wurde in Verbindung mit einer Musik von Johann Friedrich Reichardt 1801 aufgeführt. Große Bekanntheit erlangte schließlich Beethovens Schauspielmusik, die am 15. Juni 1810 in Wien im Zuge einer Aufführung des Dramas erstmals gegeben wurde. Die vorliegende CD enthält die Ersteinspielung von Beethovens Musik mit der Textfassung von Fabian Enders.