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Nur scheinbar erweist sich Musik als unerschütterliches moralisches Reservoir. Schon gar nicht ist sie prinzipiell unpolitisch. Gerade in Diktaturen wurde ein hochleistungsfähiger Musikbetrieb aufgezogen, an dem auch die "Großen" der Musik beteiligt waren.
Wenn sich im vorliegenden Buch Autoren unterschiedlicher Generationen ausgewählten Aspekten der Leipziger Musikentwicklung im NS-Staat widmen, so geschieht dies nicht, um zu denunzieren oder zu richten. "Auch heute müssen wir vor allem eines bedenken: wir wollen nicht ohne Hoffnung leben. Jeder einzelne für sich und wir alle miteinander. Ein Leben in Hoffnung ist aber nur denkbar als ein Leben in Wahrheit." (Hans Meyer: Der Widerruf. Über Juden und Deutsche. Frankfurt a. M. 1984)
Mit den Beiträgen, die zum überwiegenden Teil original für das vorliegende Buch entstanden sind, kann kaum mehr geleistet werden als der Versuch einer Näherung an das jahrzehntelang verdrängte Thema lokaler Musikgeschichte. Dieser sind beträchtliche Lücken ebenso eigen wie Disproportionen, zu denen sich die Autoren bekennen. Bestimmte Themenbereiche mußten ausgespart bleiben, da es innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit kaum möglich war, die nötige Quellenarbeit zu leisten und all das zu kompensieren, was die Musikforschung in den vergangenen Jahrzehnten versäumt hat. Ein Anfang aber ist mit diesem Buch getan.
Broschur
15 x 23 cm
484 Seiten
200 Abbildungen
Deutsch
ISBN: 978-3-930550-04-3