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Es gibt Dutzende Gründe, aus denen ein Musikwerk verlorengehen kann; naturgemäß betrifft dies besonders Werke von Komponisten längst vergangener Zeitalter, als man unter dem Begriff "Kopierer" noch einen Menschen verstand, der in mühevoller Kleinarbeit die Notenblätter des Komponisten abschrieb. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Kopien hielt sich also, sofern es nicht zu einer Drucklegung des Werkes kam, in Grenzen, was das Verlustrisiko enorm erhöhte. Als weitere Schwierigkeit kam der menschliche Faktor beim Kopienschreiben dazu, der eine fehlerfreie Übertragung kaum sicherstellen konnte, so daß mitunter erstaunliche Unterschiede zwischen einzelnen Blättern auftreten.
Einer der Komponisten, dessen Überlieferungssituation verglichen mit diversen Kollegen noch als recht passabel eingeschätzt werden darf, ist Felix Mendelssohn Bartholdy. Aber auch in seinem Werkverzeichnis gibt es Lücken, Mehrfachfassungen und andere interessante Problempunkte. Mit einigen von diesen setzte sich das Leipziger Mendelssohn-Symposium „Wissenschaft und Praxis“ am 1. September 2005 im Gewandhaus zu Leipzig auseinander. In diesem Symposium behandelte Werke waren parallel auch im Antrittskonzert des neuen Leipziger Gewandhauskapellmeisters Riccardo Chailly zu hören.
Vorwort
Ralf Wehner: „Meine Oma hat da ein paar alte Noten …“
Über verschollene und wieder aufgetauchte Mendelssohn-Quellen
Thomas Schmidt-Beste: Primäre Musik aus sekundärer Quelle
Zur „Londoner Fassung“ von Mendelssohns dritter Sinfonie
Christian Martin Schmidt: „Meisterwerke entschlackt!“
Zur Originalfassung der Konzert-Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum op. 21
Salome Reiser: Mendelssohns „Lobgesang“ und das Problem der Fassungen
Anstelle eines Nachwortes: Vier Fragen an Riccardo Chailly
Anhang: Programm der Vierten Säcularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst
Broschur
12 x 18 cm
88 Seiten
einige Notenbeispiele
Deutsch
ISBN: 978-3-930550-38-8