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Als im September 2013 der Nationalchor der Ukraine DUMKA mit der großen Vesper op. 37 von Sergej Rachmaninoff in Mühlhausen und Merseburg zu Gast war, ahnte noch keiner, dass sich seit diesen fulminanten Konzerten eine tiefe künstlerische Freundschaft zwischen den Kollegen aus der Ukraine und Mitteldeutschland entwickeln würde. Weitere Begegnungen und gemeinsame Projekte folgten, u.a. im November 2015 die Aufführung des Deutschen Requiems op. 45 von Johannes Brahms mit dem Nationalorchester der Ukraine, dem Nationalchor der Ukraine DUMKA sowie den Solisten Ute Selbig und Andreas Scheibner unter dem Dirigat von Michael Schönheit. Mit völliger Selbstverständlichkeit singt der ukrainische Chor meisterhaft Werke in Fremdsprachen, so auch auf Deutsch.
Kurz darauf war die Idee geboren, DUMKA erneut nach Deutschland einzuladen, mit dem sogenannten Hebbel-Requiem von Max Reger und dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms. Am 16. September 2016 wurde nach 50 Jahren erstmals das Brahms-Requiem in Mühlhausen wieder aufgeführt. Der Mitteldeutsche Rundfunk zeichnete das Konzert auf. Dieser Live-Mitschnitt, außer den beiden Requien noch drei Orgelwerke von Brahms und Reger umfassend, die Denny Wilke an der 1891 erbauten Sauer-Orgel der Marienkirche Mühlhausen spielt, liegt nunmehr als Doppel-CD vor.
Die Besonderheit dieser Konzerte und der CD: Die Merseburger Hofmusik spielt auf Instrumenten der Brahms- und Reger-Zeit. Zum größten Teil handelt es sich hierbei um Originalinstrumente, aber auch um Kopien von Vorlagen originaler Instrumente. Der größte Wandel in der Technik der Instrumente innerhalb der Brahms- und Reger-Zeit vollzog sich im Bereich der Trompeten und Hörner. Das führt bei der vorliegenden Aufnahme dazu, dass im Deutschen Requiem von Johannes Brahms Naturhörner und Naturtrompeten erklingen, im Requiem op. 144b von Max Reger hingegen die zu dessen Entstehungszeit modernen Ventilhörner und Ventiltrompeten. So entstand unter Verwendung des historischen Instrumentariums und durch die entsprechende Besetzungsgröße ein Klang, welcher der Situation der zweiten Hälfte des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts entspricht. Die Aufführung des Requiems op. 144b von Max Reger ist wahrscheinlich die erste Aufführung eines Chor-Orchester-Werkes von Max Reger mit sogenannten historischen Instrumenten.