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Die Saalfelder Sauer-Orgel zählt zu den vier bedeutendsten romantischen Orgeln in Thüringen. Im Vergleich zu Bad Salzungen, Ilmenau und Mühlhausen ist sie ein Bindeglied zwischen den rein mechanischen (Mühlhausen) und den rein pneumatischen (Bad Salzungen, Ilmenau) Orgeln.
Das Instrument wurde 1894 als Opus 624 von Wilhelm Sauer (Frankfurt/O.) erbaut. Der prächtige Barockprospekt (1708) von Hofmaler Ziegenspeck gehörte ursprünglich zu einer dreimanualigen Orgel von Johann Georg Fincke (1680–1749) aus dem Jahr 1709–1710. Sauer verlegte den Prospekt zwei Meter nach hinten, damit genügend Platz für die reichhaltige Chormusik auf der Empore entstand. Diese akustisch hervorragende Lösung lässt sowohl Chor als auch Orgel optimal im Raum erklingen.
1937 wurde die Orgel durch die Orgelbaufirma Sauer, 1970 durch Orgelbaumeister Kirchner, Weimar, umgebaut. Im Zuge einer grundlegenden Restaurierung im Jahr 1996 konnte die ursprüngliche Disposition unter Erweiterung um ein Register (Octave 2’ im II. Manual) von der Orgelwerkstatt Rösel & Hercher, Saalfeld, wieder hergestellt werden.
Für diese CD-Aufnahme wählte Andreas Marquardt Kompositionen aus, welche die mannigfaltigen Klangfarben der großen Sauer-Orgel in St. Johannes zu Saalfeld zeigen und erlebbar machen. Er ist Kirchenmusiker in Saalfeld und leitet beispielsweise auch die in dieser Stadt angesiedelten Thüringer Sängerknaben, bei denen er als Kind selbst Mitglied war.