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"Unser Krebs war bekanntlich einer der besten Schüler von Johann Sebastian Bach, deswegen man bey uns sich mit dem Wortspiel trug: In diesem großen Bach sey nur ein einziger Krebs gefangen worden." Obwohl nicht belegt ist, daß dieser Ausspruch von dem großen Thomaskantor selbst stammt, zeugt er doch von der außerordentlichen Stellung, die Johann Ludwig Krebs unter den Schülern Johann Sebastian Bachs einnahm und einnimmt. Zu Recht! Krebs, kompositorisch zwischen Bach-Epigonalismus und neuen Einflüssen hin und her pendelnd, galt seinerzeit als außergewöhnlich virtuoser Organist, und sein kompositorisches Werk ist zwar bei weitem nicht so bekannt wie das Bachs, aber qualitativ keinen Deut schlechter. Somit erschien es mehr als gerechtfertigt, daß sich das querstand-Label an eine Gesamtschau des Krebsschen Orgelwerkes machte.
Vol. 4 wurde an der Trost-Orgel der Kirche Großengottern eingespielt, einem relativ frühen Werk Trosts, 1716/17 fertiggestellt und eine gewisse Zäsur in Trosts Wirken markierend, indem es die erste Orgel war, an der er alle seine fortschrittlichen Ideen und Intentionen hatte umsetzen können. Die 1997 abgeschlossene Restaurierung rückt diese Orgel wieder in das ihr gebührende Licht. Auf der CD sind sowohl Choralbearbeitungen im besten Bachschen Stil als auch solche mit eigenständiger Färbung vertreten. Des weiteren gibt es einige der besten Krebsschen Orgeltrios zu hören, außerdem u.a. noch die Fantasia à gusto italiano, die, wie der Titel schon andeutet, italienische Elemente in das Krebssche Schaffen implantiert, wobei der Geist Vivaldis deutlich hörbar über dem Stück schwebt.