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"Unser Krebs war bekanntlich einer der besten Schüler von Johann Sebastian Bach, deswegen man bey uns sich mit dem Wortspiel trug: In diesem großen Bach sey nur ein einziger Krebs gefangen worden." Obwohl nicht belegt ist, daß dieser Ausspruch von dem großen Thomaskantor selbst stammt, zeugt er doch von der außerordentlichen Stellung, die Johann Ludwig Krebs unter den Schülern Johann Sebastian Bachs einnahm und einnimmt. Zu Recht! Krebs, kompositorisch zwischen Bach-Epigonalismus und neuen Einflüssen hin und her pendelnd, galt seinerzeit als außergewöhnlich virtuoser Organist, und sein kompositorisches Werk ist zwar bei weitem nicht so bekannt wie das Bachs, aber qualitativ keinen Deut schlechter. Somit erschien es mehr als gerechtfertigt, daß sich das querstand-Label an eine Gesamtschau des Krebsschen Orgelwerkes machte. Die Besonderheit der Serie liegt in der Einspielung nicht nur der reinen Orgelkompositionen, sondern auch der Werke für Orgel und Chor bzw. Orgel und obligate Instrumente. Mit der Herausgabe von Volume 10 im Jahr 2002 hatte die Gesamteinspielung von Krebs’ Orgelwerken eigentlich abgeschlossen sein sollen. In den Folgejahren konnten indes weitere Orgelwerke des Bachschülers wiederentdeckt werden. Beispielsweise fanden sich sechs Sonaten in der Notensammlung der Singakademie Berlin, die seit 1945 verschollen war und erst nach der Jahrtausendwende aus dem Archiv eines Kiewer Museums nach Berlin zurückkehrte. Andere Werke wurden im Zuge der Recherchearbeiten für das 2009 erschienene Krebs-Werke-Verzeichnis wieder aufgefunden. All diese Kompositionen stehen nun auf einem elften Teil der Gesamteinspielung, teilweise sogar als Ersteinspielungen. Felix Friedrich spielt an der Eule-Orgel im Dom zu Zeitz, einem Gebäude, das früher als Schloßkirche diente und wo Krebs von 1744 bis 1756 als Schloßorganist angestellt war.