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Franz Tunder (1614/15–1667) kennt man heute in erster Linie als Vorgänger Dietrich Buxtehudes im Amt des Organisten an St. Marien in Lübeck. Seine Biografie und die überlieferten Werke lassen das Bild eines vielseitigen Musikers und Komponisten entstehen. Seine Kompositionen stehen in der norddeutschen Tradition. Dies verdeutlicht auch die Auswahl der auf der vorliegenden CD eingespielten Werke aus dem Bereich der Vokalmusik ebenso wie der Orgelkompositionen, die fast schon zwangsläufig eine zentrale Stelle im Schaffen des Organisten besetzen. Die wenigen Stücke von Franz Tunder, die überliefert sind, zeigen einen Komponisten,der in musikalisch-stilistischer Hinsicht absolut auf der Höhe seiner Zeit ist.Insgesamt existieren 17 Vokalwerke, von denen sieben lateinische Texte haben. Seine erhaltenen Orgelwerke bestehen aus vier Präludien (ein fünftes ist fragmentarisch überkommen), acht choralbasierten Stücken (ein neuntes blieb Fragment) und einer Canzone. Während Präludien und die meisten der Choralvorspiele als die deutliche Wiedergabe etablierter Modelle verstanden werden können, zeigt die losgelöste Canzone ein Interesse an Tastenkompositionen modernsten Stils. Diese partiell gegensätzlichen Prinzipien werden in den kenntnisreichen Einspielungen dieser CD deutlich. Die Aufnahmen fanden in der Jakobikirche Lübeck statt, einem Raum mit erhaltener historischer Kubatur und interessanten Orgeln, der der Marienkirche zu Tunders Zeiten atmosphärisch nahekommt.