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Die heutige Musikwelt hat Franz Liszt im wesentlichen als virtuosen Pianisten und als Komponisten für diese Domäne in Erinnerung. Dabei wäre es Liszt aber nach eigenem Bekunden viel lieber gewesen, hätte er Anerkennung für ganz andere Aspekte seines Schaffens gefunden, etwa seine kirchenmusikalischen Aktivitäten. In deren Zuge entdeckte er auch die Orgel für sich und schuf einen großen Kanon an Werken, worunter sich sowohl Originalkompositionen als auch Übertragungen von Klavier- und anderen Werken finden. Maßgebliche Anregungen für sein Orgelschaffen empfing Liszt in der mitteldeutschen Orgellandschaft. Zum einen machte ihn Alexander Gottschalg auf die kleine Peternell-Orgel in der Dorfkirche Denstedt bei Weimar aufmerksam, zum anderen verfolgte Liszt mit größtem Interesse die Orgelbauaktivitäten von Friedrich Ladegast, allen voran den Bau des monumentalen Instrumentes im Dom zu Merseburg. Für dessen Einweihung sollte Liszt „Präludium und Fuge über das Thema B-A-C-H“ schreiben, aber er wurde damit nicht rechtzeitig fertig, und so spielte der Liszt-Schüler Alexander Winterberger statt dessen „Fantasie und Fuge über den Choral Ad nos, ad salutarem undam’“. Die Jehmlich-Orgel in der Kirche St. Wolfgang zu Schneeberg, 1998 eingeweiht, ist ein modernes Großinstrument auf dem Stand der Zeit, und ihre vielfältigen Registrierungsmöglichkeiten kommen den Ansprüchen der Orgelwerke Liszts sehr entgegen. Der ungarische Organist und Lisztpreisträger István Ella hat an diesem Instrument nun ein Mammutprojekt vollendet und alle Orgelwerke Liszts eingespielt, die in einer 5-CD-Box veröffentlicht werden.