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Die Orgel der Abtei Marienstatt, dem ältesten gotischen Kirchenbau rechts des Rheins, wurde von der österreichischen Firma Rieger aus Schwarzach in Vorarlberg 1969 erbaut. Sie steht – wie viele Instrumente in süddeutschen Klöstern, in Italien oder Spanien – über den Stallen des Chorgestühls und begleitet das tägliche Chorgebet der Mönchsgemeinschaft sowie den Gemeindegesang.
In den Jahren 2006, 2012 und 2015 wurde die Orgel (meist von der Firma Romanus Seifert aus Kevelaer) auf nunmehr 72 Register erweitert. Marienstatt hat die einzige authentische spanische Batterie außerhalb der iberischen Halbinsel – Horizontaltrompeten aus dem Jahre 1732, die der Orgel barocken Glanz verleihen. Sie klingt dank Akustik und Lage über dem „Coro“ so, wie man sie auch in Spanien hören kann.
Die Flötistin Ulrike Friedrich und der Organist Johannes Geffert haben in Marienstatt eine CD mit einer reizvollen Zusammenstellung selten zu hörender Werke eingespielt, die dem 19., 20. und 21. Jahrhundert entstammen. Einer der Schwerpunkte liegt auf französischen Kompositionen, ein weiterer auf zeitgenössischen Werken des pfälzischen Organisten Kai Schreiber und ein dritter auf deutschen Werken aus dem 19. Jahrhundert, die die Entwicklung der Flötentechnik widerspiegeln – so ist beispielsweise eine Komposition von Theobald Böhm vertreten, der auch als Flötenbauer arbeitete und dessen Klappensystem die Flötenspieltechnik revolutionierte, so dass aus dem intimen Holzinstrument das noch heute gebräuchliche Orchesterinstrument in Metallbauweise wurde.