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Carl Loewe und die Orgel – diese Verbindung mag heute bei vielen Musikliebhabern Erstaunen hervorrufen, ist Loewe doch fast ausschließlich als Meister der Ballade bekannt. Seit einigen Jahrzehnten bemühen sich Musikpraxis und -forschung jedoch auf vielfältige Weise darum, Loewes Werk und Wirken in seiner Breite in den Blick zu nehmen. Orgel, Orgelspiel und Orgelmusik, obwohl weiland von ihm seit seiner Kindheit und besonders in seiner Lebensstellung als Musikdirektor in Stettin sowie Kantor und Organist der dortigen Kirche St. Jacobi intensiv gepflegt, haben in seinem Oeuvre zahlenmäßig nicht viele sicht- und hörbare Spuren hinterlassen. Die vorliegende Einspielung, herausgegeben von der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft, umfasst daher neben einigen originalen Orgelwerken Bearbeitungen von Klaviermusik, von Balladen und Chorsätzen aus Oratorien.
Die Orgel der Stadtkirche St. Petri in Loewes Geburtsort Löbejün wurde 1901 von der namhaften Orgelbauanstalt Wilhelm Rühlmann aus Zörbig (Opus 228) erbaut, steht auf der Westempore und ist als pneumatische Orgel mit insgesamt 22 Registern auf zwei Manualen und Pedal konzipiert. Sie ist die Nachfolgerin der von David Beck 1591 errichteten Orgel, an der Carl Loewe durch seinen Vater den ersten Orgelunterricht erhielt. Die Rühlmann-Orgel mit ihrem warmen, grundtönigen Klang und ihrer Ausrichtung am spätromantischen Klangideal wäre für den Romantiker Carl Loewe ein Ohrenschmaus gewesen.
Die Einspielung wurde durch Irénée Peyrot vorgenommen, Kantor und Organist an der Marktkirche im unweit Löbejüns gelegenen Halle, der zugleich auch für die Orgelbearbeitungen der weiteren Loewe-Werke verantwortlich zeichnet.