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Der Ensemblename ist zugleich Programm – denn als „Fürsten-Musik“ zu begreifen sind all die vielen Werke, die für Gottesdienst, Tafel, für Feste sowie abendliches Amüsement komponiert worden sind und für ein mannigfaltiges Musikleben an den Höfen unverzichtbar waren. Vor allem in Thüringen und Sachsen sind die Quellen dieser höfischen Kunst reich überliefert und beschäftigen die Ensembleköpfe Anne Schumann und Sebastian Knebel seit Jahren. Sie gehen – auch mit Hilfe von Musikwissenschaftlern wie Manfred Fechner – den vielfältigen Überlieferungen nach und konnten schon so manche diesbezügliche musikalische Kostbarkeit in Bibliotheken und Archiven ermitteln und wieder zum Erklingen bringen, so auf der aktuellen CD Sonaten von Johann Wilhelm Furchheim und Arien von Adam Krieger.
Als Verantwortlicher für die fürstlichen Tafelmusiken am sächsischen Hof war Furchheim bestens vertraut mit den damit einhergehenden verbindlichen „Abläufen“ bei Festgelagen. Diejenigen Musiker der Hofkapelle, die zur Tafelaufwartung verpflichtet waren, spielten vornehmlich in den Pausen zwischen den Gängen, doch auch „musikalische Untermalung“ während des Speisens konnte angeordnet werden. Umfangreich und vielgestaltig war zudem das Repertoire, mit dem die zur Tafelaufwartung aufspielenden Musiker umzugehen hatten.
Die 1674 in Dresden gedruckte „Musicalische Taffel-Bedienung“, eine Sammlung von sechs mit „Sonata“ überschriebenen fünfstimmigen Ensemble-Stücken, kann von Johann Wilhelm Furchheim im beschriebenen Sinne zur musikalischen Ausgestaltung von Tafelgesellschaften herangezogen worden sein – ist aber (schon aus Gründen der teuren Druckveröffentlichung) vom Autor wohl eher als „Darbietungsmusik“ gemeint, will er doch mit der Veröffentlichung zeigen, wozu er als Komponist fähig ist, womit die Sammlung der – damals freilich noch nicht so benannten – Kategorie „autonome Kammermusik“ zuzurechnen wäre.
Ergänzt wird die CD mit einer in Uppsala überlieferten weiteren Sonate Furchheims sowie vier Arien (Liedern) des mit Furchheim befreundeten Adam Krieger. Es kann davon ausgegangen werden, dass in den erklingenden Krieger-Arien die den Gesangsstrophen stets folgenden Instrumentalritornelle von Furchheim komponiert worden sind.