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Die geistliche Trilogie "L'Enfance du Christ" (Die Kindheit Jesu) hatte Hector Berlioz anfangs nicht als geschlossenes Werk konzipiert. Diese Komposition ist gleichermaßen ein geistliches wie dramatisches Mysterienspiel, zu dessen eher verhaltenem Kernstück die "nachkomponierten" Abschnitte in Bezug auf die Personencharakterisierung und die Orchesterbesetzung deutlich kontrastieren. Mit sicherem Instinkt für dramaturgische Wirksamkeit verbindet der Komponist in dieser Partitur traditionelle Mittel des geistlichen Oratoriums mit opernhaften Zügen. Um ihre volle Wirkung zu erzielen, braucht Berlioz' Musik jedoch keine Darstellung auf der Bühne. Die Elemente in diesem Werk sind weder Rekonstruktionen noch Nachklang einer musikalischen Vergangenheit, sondern vielmehr wohlbedachte Neuerungen, die der Komposition aparte Färbungen geben. Im "L'Enfance du Christ" prägenden und auf leidenschaftlichen Ausdruck zielenden Stil wird Berlioz' eigene Darstellung der Weihnachtsgeschichte und der Folgegeschehnisse zum Ausdruck gebracht