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Nach elf Jahren hat Fabio Luisi das Pult des MDR Sinfonieorchesters verlassen; sein Nachfolger als Chefdirigent ist mit Beginn der Spielzeit 2007/2008 Jun Märkl. Dieser Wechsel findet auch in einem neuen Design der MDR-CD-Edition seinen Widerhall, wohingegen andere Kennzeichen dieser Serie beibehalten werden und die Reihenzählung weitergeführt wird. Auch inhaltlich setzt der neue Chefdirigent einerseits Bewährtes wie etwa den Mahler-Zyklus fort, setzt andererseits aber auch eigene Schwerpunkte. Einen solchen bilden die Orchestrierungen von Arnold Schönberg. Der Schöpfer des bekanntesten Modells der Zwölftonmusik zeigte sich, wenn er Kompositionen vergangener Jahrhunderte für Orchester bearbeitete, von einer völlig anderen musikalischen Seite: Er hielt sich exakt an den vorgegebenen Notentext und gewann lediglich durch die Verteilung der Originallinien auf die verschiedenen Gruppen von Orchesterinstrumenten neue Klangeindrücke. Dabei änderte er bisweilen die Gewichtung der Stimmen und strebte an, alle Linien der Originalkomposition deutlich hörbar zu machen. Diese Herangehensweise war ihm besonders beim ersten Klavierquartett von Johannes Brahms wichtig, da er glaubte, in der Originalbesetzung würde der Pianist meist zu laut spielen und die Streicher überdecken. Im Falle von Johann Sebastian Bach legte Schönberg besonderen Wert auf die Phrasierungen, um die Bachsche Kontrapunktik als motivische Zusammenhänge wahrzunehmen. Bei der Verteilung der Originallinien auf die Gruppen von Orchesterinstrumenten hatte er offenbar das Bild einer romantisch geprägten Orgel im Hinterkopf, was durchaus mit dem schon fast ins Romantische vorausweisenden Gestus von Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 korrespondiert.