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Volume 1 der CD-Serie „Haendeliana Hallensis“ beleuchtet drei unterschiedliche Facetten des kompositorischen Schaffens von Georg Friedrich Händel. Die unter dem Namen „Wassermusik“ (HWV 348–350) bekannten 22 Sätze gehören zu Händels populärsten Orchesterwerken. Von ihr sind allerdings keine vom Komponisten selbst geschriebenen Vorlagen überliefert. Spätere Abschriften und Drucke enthalten nicht immer alle Stücke und bieten teilweise unterschiedliche Reihenfolgen. Die Sätze sind wahrscheinlich zu verschiedenen Zeiten (und für unterschiedliche Gelegenheiten) entstanden. Sehr wirkungsvoll kommen die klanglichen Gegensätze der in der hier eingespielten Suite vereinigten Ouvertuere sowie der verschiedenartigen Sonaten- und Tanzsätze zur Geltung.
Die Form des Concerto grosso, in dem ein solistisches Concertino („kleines Konzert“) dem Orchester („Ripieno“) gegenübergestellt wurde, könnte Händel während seiner Aufenthalte in Italien kennengelernt haben. Er komponierte seit 1735 spezielle Konzerte für Orgel und in einem Fall für Harfe und Orchester, um diese zwischen den Akten seiner Oratorien-Aufführungen darzubieten. Für die 1739/40er Saison im Lincoln’s Inn Fields Theater verfasste er dafür neue Konzerte in Concertogrosso-Form oder stellte sie aus vorhandenen Sätzen neu zusammen. Das auf der CD zu hörende sechste Konzert in g-Moll (HWV 324) ist eine der völligen Neukompositionen. Obwohl wie einige der anderen von Corelli inspiriert, zeigt es sich weit innovativer in Harmonie, Rhythmus und Textur.
Händel hat im Opernfach seinen Sängern die Arien „auf den Leib geschrieben“. Er kannte deren Stimmen, technische Fähigkeiten und Ausdruckskraft ganz genau. Dies lässt sich gut daran beobachten, dass er bei Umbesetzungen Veränderungen vornahm oder ganze Arien austauschte. Für heutige Künstler mit individueller Stimmdisposition stellt das zuweilen große Herausforderungen an die Variabilität und ihr musikalisches Einfühlungsvermögen. In den sechs hier zu hörenden Arien beweist Benno Schachtner sein immenses Können. Die Erstaufführungen nach der Hallischen Händel-Ausgabe von „Arminio“ HWV 36 und „Sosarme, Re di Media“ HWV 30 fanden bei den jährlich durch die Stiftung Händel-Haus veranstalteten Händel-Festspielen in Halle (Saale) in den Jahren 2014/15 bzw. 2016/17 statt.