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Der Komponist und Dirigent Ferdinand Hiller gehörte im 19. Jahrhundert zu den bekanntesten Persönlichkeiten des musikalischen Lebens. Nach teils längeren erfolgreichen Aufenthalten in Paris und Italien kehrte er 1839 nach Deutschland zurück und komponierte ein Oratorium, das ihm nach seiner Uraufführung im Leipziger Gewandhaus 1840 bei seinen Zeitgenossen hohe Wertschätzung einbrachte: „Die Zerstörung Jerusalems“ auf einen Text von Salomon Ludwig Steinheim. Später leitete er jahrzehntelang das Gürzenich-Orchester Köln sowie das dortige Konservatorium und erwarb sich große Verdienste um die Organisation des Musiklebens im niederrheinischen Raum. Im 20. Jahrhundert aber fielen Hillers Werke fast völlig der Vergessenheit anheim. Erst sein 200. Geburtstag 2011 führte zu einigen Wiederentdeckungen, u.a. einer fast ausschließlich mit Ersteinspielungen bestückten Lieder-CD im Rahmen der Jubilee Edition bei querstand. Und auch das Oratorium „Die Zerstörung Jerusalems“ kehrte 171 Jahre nach seiner Uraufführung ins Gewandhaus zurück, wenn auch nicht mehr in den damaligen, bereits Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissenen Saal, sondern ins mittlerweile zweite Nachfolgegebäude. Der Leiter des GewandhausChores, Gregor Meyer, vollbrachte eine packende Interpretation dieses äußerst raren Werkes, die in einer Kooperation mit Deutschlandradio Kultur mitgeschnitten wurde und nun auch als Weltersteinspielung auf Doppel-CD erhältlich ist.