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ohann Melchior Molter (1696–1765) gehört zu den heutzutage außerhalb von Spezialistenkreisen wenig bekannten Thüringer Komponisten, deren Werk aber eine detailliertere Erkundung definitiv lohnt. Geboren in Tiefenort südlich von Eisenach, wurde er 1717 Violinist beim Markgrafen Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach in Karlsruhe, der ihm 1719 eine zweijährige Studienreise durch Italien ermöglichte. Nach seiner Rückkehr wirkte Molter als Kapellmeister der Markgräflich Badischen Hofkapelle und wechselte nach der durch den Polnischen Erbfolgekrieg 1733 bedingten Flucht seines Dienstherren im Folgejahr in sein heimatliches Herzogtum Sachsen-Eisenach, wo er gleichfalls den Posten des Hofkapellmeisters bekleidete. Nach einer zweiten Italienreise 1737/38 und drei weiteren Eisenacher Jahren wirkte Molter bis zu seinem Tod 1765 abermals in Karlsruhe, da die Eisenacher Hofkapelle mit dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Eisenach 1741 aufgelöst worden war.
Molter schrieb mindestens 600 Kompositionen, von denen etwa 350 noch heute erhalten sind. Als Schöpfer der frühesten erhaltenen Klarinettenkonzerte genießt der Komponist in Holzbläserkreisen schon länger anhaltende Popularität, während sein weitergehender Bekanntheitsgrad erst seit der Erstellung des Molter-Werkverzeichnisses (1996) durch Klaus Häfner und im Zuge verstärkter Wiederentdeckungen in seinem 250. Todesjahr langsam wieder zunimmt.
Zu den neu ins Licht gerückten Kompositionen zählt auch die Sonata grossa in C für zwei Violinen, Viola, zwei Oboen, Fagott und Basso continuo, ein um 1740, also wahrscheinlich in Eisenach komponiertes fünfsätziges Stück, das nunmehr als Partitur- und Einzelstimmenausgabe vorliegt.
Satzfolge
I. Larghetto – Allegro
II. Fuga – Larghetto – Fuga repet.
III. Andante e sempre piano
IV. Alla breve
V. Menuet – Trio – Menuet da capo
Noten
Broschur
21 x 29,7 cm
Deutsch
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