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Theater um einen Kapellmeister

Friedrich Wilhelm Stade (1817–1902) hatte an zwei markanten Stellen seiner Karriere als Dirigent, Lehrer, Organist und Komponist maßgeblich mit der Welt des Theaters zu tun. Sein erstes Engagement ging er an einer fahrenden Theaterbühne ein, wo er das praktische Rüstzeug erwarb, auch unter schwierigen strukturellen Bedingungen in kurzer Zeit ein großes Repertoire an musikdramatischen Werken aufzubauen und zu pflegen. Diese Erfahrungen kamen ihm auch auf seinem weiteren Weg zugute, besonders aber in Altenburg. Als Hofkapellmeister entfaltete er in der ostthüringischen Residenzstadt eine enorm reiche Tätigkeit, kulminierend in der Einweihung des noch heute in Betrieb befindlichen Theaters 1871 mit einer Aufführung von Webers „Freischütz“ und einem immensen Arbeitspensum während der ersten Jahre der neuen Einrichtung, das heute nahezu unvorstellbar erscheint.
Der Musikwissenschaftler Klaus-Jürgen Kamprad hat sich jahrelang mit Stade befasst, zahllose Archivquellen neu erschlossen, unveröffentlichte Dokumente aus dem Archiv einer Familie von Stade-Nachfahren aufgearbeitet und ein Verzeichnis aller bisher bekannten Werke Stades erarbeitet. Unter seiner Moderation findet am Sonntag, 12.03.2023, um 11.00 Uhr im Logenhaus Altenburg ein Gesprächskonzert statt, das Leben und Werk Stades sowie die Ereignisse rings um den Altenburger Theaterbau beleuchtet. „Frühmorgens, da die Sonn' aufgeht“ lautet das Motto, unter das Robert Herrmanns (Lesung) und die beteiligten Sänger und Instrumentalisten unter Leitung von Thomas Wicklein (Klavier) diesen Einblick in die Kulturgeschichte Altenburgs stellen, der das 6. Kammerkonzert des Theaters Altenburg-Gera in der aktuellen Spielzeit bildet.
Zur Seite der Veranstaltung auf der Homepage des Theaters Altenburg-Gera