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Zum vierten Male präsentiert die Galerie im Quellenhof Garbisdorf gemeinsam Künstler, die sich vor allem mit der Zeichnung und der Druckgrafik beschäftigen. Doch anders als in den vergangenen drei Ausstellungen sind Reinhard Minkewitz und Reiner Schwarz weder räumlich noch durch gemeinsame Projekte, ihr Studium oder enge Freundschaft verbunden, sondern wurden durch gänzlich unterschiedliche künstlerische Traditionen geprägt. Gerade dadurch führt ihr Vereintsein in einer Exposition jedoch zum spannungsvollen Dialog zwischen ihren Weltsichten und Bildgedanken.
Der Berliner Reiner Schwarz entdeckte in seinem jüngeren Werk die gebrauchten, ja verbrauchten, abgelegten Dinge für sich, hervorgeholt aus ihrer Schäbigkeit, um ihnen eine melancholische Würde zurückzugeben. Aus den Dingen spricht ein Stück Seele des Benutzers, der an ihnen seine Spuren hinterläßt. Sie erlangen dadurch die von Schwarz so eindringlich erfaßte Einzigartigkeit, die sich umso stärker ausprägt, je länger der Gebrauch währt. So entstanden im wörtlichen Sinne beseelte Wiedergaben, die die Schönheit des Alters dem heute allgegenwärtigen Jugendwahn entgegenhalten.
Reinhard Minkewitz wählte die menschliche Figur zu einem Schwerpunkt seiner Arbeiten. Er kann zu den Vertretern der heute berühmten Leipziger Schule gezählt werden. Über Mythen und Gleichnisse stellt Minkewitz allgemeingültige Probleme dar, ohne tagesaktuell zu werden. Sein strenger, die Linie betonender Bildaufbau unterscheidet sich grundsätzlich von Schwarz' Arbeitsstil.
Gemeinsam ist ihnen aber die stille Formsprache, die weder ihre Botschaft aus den Bildern hinausschreit noch im Vorübergehen ihr Geheimnis preisgibt. Es bedarf der Mühe und auch Zeit, um in intensiver Zwiesprache das Geheimnis zu lüften. Es ist eine Kunst, die entschleunigt und nicht dem Zeitgeist nach Schnelligkeit oder gar Oberflächlichkeit huldigt. Doch während sich Reinhard Minkewitz oft auf eine Geste beschränkt, konzentriert sich Reiner Schwarz fast ausschließlich auf einen Gegenstand, was auch im Titel der Ausstellung anklingt.
Beide Künstler lassen sich aber nicht auf Grafik im traditionellen Sinne reduzieren. Das veranlaßte die Ausstellungsmacher, die getroffene Auswahl aus einem jeweils umfangreichen Schaffen um einige Gemälde bzw. bildhaft großformatige Werke zu erweitern.
So unterschiedlich auch ihre Herangehensweise sein mag, so meisterhaft sind die Ergebnisse. Diese finden ihre eindrucksvolle Dokumentation mit den 7. Göpfersdorfer Kunstblättern. (Aus dem Vorwort von Günter Lichtenstein)
Broschur
21 x 27 cm
68 Seiten
zahlreiche Abbildungen teilweise vierfarbig
Deutsch
ISBN: 978-3-937940-93-9