- Beschreibung
- Audio/Video
- Details
Kaum jemandem ist heute noch auf Anhieb geläufig, wer Sigismund Thalberg (1812–1871) war. Liszt, Berlioz, Mendelssohn und Schumann allerdings waren gut mit dem wohl bestbezahlten Pianisten seiner Zeit bekannt. Zum 200. Geburtstag Sigismund Thalbergs am 8.1.2012 veröffentlicht das Label querstand in seiner „Jubilee Edition“ eine CD mit größtenteils erstmals eingespielten Werken des Romantikers. Sigismund Thalberg war neben Franz Liszt der prominenteste Klaviervirtuose seiner Zeit. Die meisten seiner Kompositionen sind uns heute jedoch unbekannt. Auf der CD ist neben den von Robert Schumann besonders gerühmten Klavierwerken des Komponisten (drei Solowerke und ein Duo für Violine und Klavier) auch eine Auswahl von Sololiedern zu hören. Der Musikwissenschaftler Reinhold Sietz (1895–1973) schrieb den heute fast vollkommen in Vergessenheit geratenen Liedern Thalbergs hinsichtlich ihrer „eigenartigen Harmonik“ und des „schwierigen Kl[avier]-Parts“ eine Sonderstellung in der „Wiener Liederschule“ zu. Und der österreichische Musikhistoriker, Musikkritiker und Komponist August Wilhelm Ambros (1816–1876) stellte fest: „Im Liede nimmt er [Thalberg] unter den damaligen Wiener Nach-Schuberten (Proch, Hackel u.s.w.) doch wohl die erste Stelle ein …“ Die schwermütige Grundstimmung fast aller Lieder, deren Texte u.a. von Heinrich Heine, Johann Nepomuk Vogl und Wilhelm Hauff stammen und die Themen Liebesleid, Liebesschmerz, Verzweiflung, Verlust und Tod verarbeiten, steht im deutlichen Kontrast zu den meisten der quirligen und virtuosen Klavierwerke des Komponisten.