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Die aus dem Elsass stammende Pianistin Marie Jaëll ist heute vor allem aufgrund ihres klavierpädagogischen Wirkens im musikhistorischen Bewusstsein. Allerdings greift dies zu kurz, denn die zu Lebzeiten gefeierte Pianistin und kluge Musikpädagogin hinterließ ein umfängliches und herausragendes kompositorisches Oeuvre nicht allein für ihr Instrument. Geprägt vom Geiste der Romantik, aber auch der eigenwilligen Unabhängigkeit der gebildeten Dame in Pariser Salons, doch insbesondere durch die eigene mutmaßlich außerordentliche Virtuosität entwickelte sie einen unverwechselbaren Stil, den zu entdecken nicht nur für Liebhaber romantischer Klaviermusik über die Maßen lohnend ist. Cora Irsens Gesamteinspielung der Klavierwerke Marie Jaëlls findet mit dem vorliegenden vierten Teil ihren Abschluss. Dieser enthält die beiden Klavierkonzerte aus den 1880er Jahren, wobei das zweite in Weimar komponiert wurde, als Jaëll bei Franz Liszt weilte und diese beiden Seelenverwandten auch fleißig über Musik diskutierten – so hört man in diesem Konzert Einflüsse von Liszts Spätstil, obwohl Jaëll ihren eigenen Kompositionsstil niemals aufgibt. Partner Cora Irsens für diese CD-Einspielung ist das WDR Funkhausorchester mit Sitz in Köln, europaweit das einzige Sinfonieorchester, das auf unterhaltende Musik in ihrer ganzen Bandbreite spezialisiert ist – aber es kommt auch mit „ernstem“ Repertoire bestens zurecht, wie die vorliegende, unter der Stabführung des deutsch-niederländischen Dirigenten Arjan Tien entstandene Aufnahme beweist.