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Neben den großen Musiker-Jubilaren des Jahres 2009 wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Georg Friedrich Händel und Joseph Haydn gibt es natürlich auch noch zahlreiche andere Komponisten, die in diesem Jahr ein Jubiläum haben. Einer von ihnen ist Karl Goepfart, 1859 in Mönchenholzhausen bei Weimar geboren. Er avancierte zum Lieblingsschüler von Franz Liszt und blieb während seiner 82 Lebensjahre dem romantischen bzw. spätromantischen Stil in der Art Liszts stets treu, ohne dabei aber als Liszt-Epigone gelten zu müssen. Interessant erscheint, daß er als einer der ersten europäischen Musiker 1875 ein Jahr auf Konzertreise in den USA ging – sein in die USA ausgewanderter Vater hatte dem gerade 16jährigen diesen Weg geebnet. Kompositorisch betätigte sich Goepfart in fast allen Genres; die heutige Musikwelt erinnert sich allerdings nur noch sporadisch an ihn. Ab und zu wird eines seiner musikdramatischen Werke aus der Versenkung geholt, und das Quartett für Holzbläser in d-Moll op. 93 ist das noch am weitesten verbreitete seiner Kammermusikwerke. Die vier Werke für Holzbläser und Klavier auf der vorliegenden CD (zwei Trios und zwei Quartette) hingegen sind weitgehend unbekannt geblieben (obwohl die Trios zumindest als gedruckte Notenausgaben erschienen sind) und stellen daher Weltersteinspielungen dar. Das ensemble diX aus Gera, bekannt für ungewöhnliche Programmgestaltungen, überreicht mit seiner dritten CD (der ersten für querstand) einen bunten Blumenstrauß an seinen Landsmann Goepfart und öffnet damit zugleich die Tür für die Erschließung eines kaum bekannten Repertoires an interessanter Bläserkammermusik aus der Zeit der Romantik.