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Die Aufnahme dieses Dreifachalbums ist Wiederentdeckung und doppelte Huldigung zugleich: zunächst die Wiederentdeckung eines sehr originellen Komponisten, der seiner Zeit voraus war: Friedrich Wilhelm Rust (1739–1796), der lange Jahre als Hofmusikdirektor in Dessau wirkte. Rust war oft genial und stets Vermittler einer Musik, die aufrichtig in ihrem Gehalt und konsequent in ihrer technischen Umsetzung war. Die Sonaten von Rust waren sowohl in ihrer Form als auch im Umgang mit der Klaviertechnik innovativ, er liebte die besonderen Ausdrucksmöglichkeiten des Clavichords und vertraute diesem leisen Instrument seine intimsten musikalischen Gedanken an.
Die doppelte Huldigung geht einerseits an den Komponisten und sein verkanntes Genie, andererseits an Vincent d’Indy (1851–1931), ebenfalls Komponist und, wie Rust, ein außergewöhnlicher Pädagoge. D’Indy, der die zwölf hier aufgenommenen Sonaten auswählte, legte, als er sie 1913 in Paris veröffentlichte, Wert darauf, die echten kompositorischen Qualitäten jedes dieser Werke zu bewahren. Die vorliegenden Aufnahmen des renommierten Cembalisten und Clavichordspielers Ilton Wjuniski stützen sich jedoch zusätzlich auf die Autographe von Rust, die in der Staatsbibliothek, Preußischer Kulturbesitz in Berlin aufbewahrt werden. Zu hören ist ein bundfreies Clavichord von Carl Gottlob Sauer (Dresden 1807) aus der Sammlung des Händel-Hauses in Halle/Saale.