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Die Leipziger Pianistin Elfrun Gabriel galt als ausgesprochene Chopin-Spezialistin. Umso tragischer ist es, daß sie die beiden Programme, die sie zum Chopin-Gedenkjahr 2010 vorbereitet hatte, nicht mehr aufs Konzertpodium bringen konnte: Der Tod riß sie im Februar 2010 aus ihrem rastlosen Schaffen. So liegt mit dieser CD ihr Vermächtnis vor, eingespielt als Rundfunkproduktion beim MDR im Dezember 2009. Obwohl es zur liebgewonnenen Tradition geworden war, daß mindestens ein halbes Konzertprogramm Elfrun Gabriels den Werken Chopins vorbehalten blieb, so zeigte sich die Künstlerin doch auch äußerst erfindungsreich, was die Einbeziehung von Werken anderer Komponisten anging. Auf der vorliegenden CD beleuchtet sie beispielsweise das künstlerische Umfeld, in dem sich Chopin während seiner Leipzig-Besuche bewegte. Daß hierbei der andere große Jubilar des Jahres 2010, Robert Schumann, eine Schlüsselrolle spielt, verwundert nicht, war er es doch, der mit dem gern zitierten Satz „Hut ab, ihr Herrn, ein Genie!“ in einer Rezension von Chopins Variationen über Mozarts „Reich mir die Hand, mein Leben“ op. 2 in der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung ein zentrales Kapitel in der deutschen Chopin-Rezeption einleitete. In diese Welt gehören auch Schumanns Frau Clara, der damalige Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Liszt als einer der zahlreichen reisenden Virtuosen, die gleich Chopin Station in Leipzig machten. Schumanns „Vogel als Prophet“ aus den „Waldszenen“ op. 82 rundet die CD stimmungsvoll ab.