- Beschreibung
- Audio/Video
- Details
In unterschiedlicher Weise sind fast alle Kompositionen, die die Weimarer Cellistin Christina Meißner für ihre vierte Solo-CD ausgewählt hat, auf Philosophisches oder Literarisches, auf Sprache und insbesondere Lyrik bezogen. Alle Stücke entstanden im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts, wobei die ‚ältesten‘ trotz ihres zum Teil erheblichen Schwierigkeitsgrads relativ häufig gespielt werden: Isang Yuns „Glissées“ (1970) sowie die „Vier kurzen Studien“ (1970) von Bernd Alois Zimmermann wurden für den Cellisten Siegfried Palm geschrieben, der die damals führenden Komponisten zu Werken für sein Instrument anregte. Klaus Huber bezieht sich wiederum auf Isang Yun, auf eine koreanische Wölbbrettzither sowie einen Satz aus einem Essay des Lyrikers Kim Chi-Ha. Adriana Hölszky dient ein aus nur wenigen Worten bestehendes Gedicht als Material zur Strukturierung ihres Werkes, während Peter Eötvös die englische Übertragung altjapanischer Gedichte in einem dem Flüstern nahen Sprechgesang vertont. Die Nacht und das Nächtliche thematisiert Salvatore Sciarrino in seiner durch ihren leisen Gestus, durch Geräuschhaftigkeit und reduziertes Material eindringlichen Komposition. René Mense, der jüngste der hier vertretenen Komponisten, bezieht sich mit „touch … windows“ (1996) auf Leibniz‘ „Monadologie“ und setzt sich ebenso wie Adriana Hölszky mit Fragen der musikalischen Form und ihrer Wahrnehmung auseinander.