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Dass über die tradierte, zumeist orgel- und gesangsbetonte weihnachtliche Musik hinaus konzertante Kammermusikkompositionen zur Weihnachtszeit existieren, ist heute kaum im Bewußtsein verankert. Die vorliegende Einspielung enthält solche weihnachtsbezogenen, kammermusikalischen Juwelen, die sämtlich aus dem 20. Jahrhundert stammen. Im Zentrum steht stets die Harfe als vornehmlich zartes, sensibles Instrument, das in jedem der ausgewählten Stücke Verwendung findet. Sopran, Flöte und Violoncello treten in unterschiedlicher Konstellation hinzu. Weiteres verbindendes Element aller Werke ist ihre französische Orientierung. Die fünf Komponisten fanden jeweils ihre individuelle Herangehensweise an die weihnachtliche Thematik, obwohl sich gleichzeitig überraschende Parallelen beispielsweise in der Ausgestaltung von Stimmungen feststellen lassen. Teilweise erlauben die Werktitel eine direkte Übersetzung der musikalischen in „szenische“ Bilder (Jolivet, Pijper, Martin), teilweise bleibt die Aufgabe der Erschließung und Zuordnung dem Hörer überlassen (Tournier), teilweise geschieht die Klassifizierung als weihnachtlich determinierte Musik eher anhand stilistischer Kriterien (Saint-Saëns). Auffällig ist, daß Jolivet, Pijper und Martin in den hier eingespielten Werken eine deutlich andere Tonsprache wählten als in weiten Teilen ihres anderen Schaffens – ein treffendes Beispiel für einen unausgesprochenen übergeordneten Konsens beim Erschaffen solcher streng anlassbezogener Werke.