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Diese CD bringt die scheinbar altbekannten Sonaten Op. 5 von Arcangelo Corelli in einer hochinteressanten experimentellen Aufnahme, die musiktheoretische und -praktische Quellen des 18. Jahrhunderts als Basis hat, zu Gehör.
Das starke aufführungspraktische Statement ist dabei ein grundsätzliches Anliegen. Es bedingt und verstärkt die musikalischen Aussagen und macht diese Aufnahme zum Experiment. Die Hypothesen, die die Violinistin Susanne Scholz und der Cembalist Michael Hell anhand verschiedener Versionen der wohlbekannten Sonaten Op. 5 von Arcangelo Corelli aufstellen, betreffen insbesondere die Instrumentaltechnik, die Instrumentenwahl und die Realisierung des Cembaloparts.
Die Unterschiede, die durch die der jeweiligen Version angepasste Wahl dieser aufführungspraktischen Mittel hörbar gemacht werden, lassen ein Kaleidoskop musikalischer Ausdrucksweisen und Klangwelten entstehen. Auf diese Weise möchte diese CD keine homogene Darstellung des Violinklangs von Susanne Scholz und des Continuospiels von Michael Hell abbilden, sondern zeigen, wie unterschiedlich stilistische Differenzierung klingen kann, und das anhand der am meisten verbreiteten Violinsonaten des 18. Jahrhunderts.
Die verschiedenen Versionen der Sonaten mit den von Corelli selbst, von Geminiani, Roman oder einem anonymen Meister stammenden Verzierungen oder gar kompositorischen Veränderungen spiegeln die stilistischen Veränderungen während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wie auch die verschiedenen länderspezifischen Gegebenheiten wider. Diesen Unterschieden tragen die beiden Professoren an der Kunstuniversität Graz in dieser Aufnahme durch den Wechsel zwischen drei Cembali und drei Bogenmodellen Rechnung. Bewusst wurde hingegen nur eine Geige (Barockvioline nach Antonio Stradivari von Federico Lowenberger; Genova, 2012) verwendet, um die klanglichen Unterschiede der Haltungen und Bögen besser zuordnen zu können. Das Booklet stellt die einzelnen Gedanken, Hypothesen und Techniken detailliert und anschaulich dar. So eröffnet sich ein ganz neuer und überaus vielschichtiger und reizvoller Blick auf diese scheinbar altbekannten Werke.