- Beschreibung
- Audio/Video
- Details
Die Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, dessen 200. Geburtstag die Musikwelt im Jahr 2009 begeht, verschwanden in der Vergangenheit zweimal nahezu komplett aus dem Repertoire. Der zweite Fall war in der Periode des Nationalsozialismus in Deutschland politisch bedingt, der erste in den Jahrzehnten nach Mendelssohns Tod aber eher künstlerisch-strukturell determiniert. Mit dem hehren Ziel, die Ära Mendelssohn am Leben erhalten zu wollen, erzeugten Mendelssohns Freunde ein konservatives Klima, das außerhalb Leipzigs bald eine rapide Gegenbewegung auslöste, die dafür sorgte, daß nicht nur Mendelssohns Werke, sondern auch die seiner künstlerischen Weggefährten im Dunkel der Musikgeschichte verschwanden. Das Schaffen von Mendelssohn wurde schnell wiederentdeckt (was sich nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal wiederholte), sein Umfeld aber blieb im Verborgenen. Mit der vorliegenden CD beginnt eine neue Reihe, die jeweils eine Ersteinspielung aus dem Oeuvre Felix Mendelssohn Bartholdys mit Werken seiner Freunde und Weggefährten koppelt. Die Ersteinspielung auf dieser CD stellt “Responsorium et Hymnus” op. 121 dar, von dem zwar bereits Aufnahmen existieren, jedoch noch keine mit dem von Julius Rietz in seiner Mendelssohn-Werkausgabe ergänzten Orgelsatz, der als den Mendelssohnschen Intentionen sehr nahe kommend eingeschätzt werden kann (von Mendelssohn selbst ist kein Orgelsatz überliefert, da er bei Aufführungen wohl frei harmonisierte). Ergänzt wird das Programm der CD durch drei Orgelstücke von Mendelssohns zeitweiligem Nachfolger als Gewandhauskapellmeister, dem Dänen Niels Wilhelm Gade, durch ein Streichquartett von Ferdinand David, unter Mendelssohn Erster Konzertmeister des Gewandhausorchesters, sowie durch sechs geistliche Lieder von Julius Rietz, der nach Mendelssohns Tod ebenfalls jahrelang am Pult des Gewandhausorchesters stand.