- Beschreibung
- Audio/Video
- Details
Die Blockflöte wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts weitgehend aus dem musikalischen Leben verdrängt; ihren Platz hatte die Traversflöte eingenommen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte eine Sonderform der Blockflöte allerdings eine überraschende Renaissance: der Csakan (eine Art Spazierstockblockflöte). Seine Heimat war die habsburgische Monarchie, und seine musikalischen Möglichkeiten entsprachen dem Lebensgefühl und auch der gesellschaftlichen Situation der Biedermeierzeit. Ein klares Zeichen für seine Beliebtheit ist die Tatsache, daß zahlreiche für den Privatgebrauch gedachte Arrangements der frühen Wiener Walzer für Csakan bestimmt waren. Der sich ändernde musikalische Geschmack um die Mitte des 19. Jahrhunderts und auch die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen als “Urgrund” des Musizierens sorgten allerdings dafür, daß der Csakan nach etwa einem halben Jahrhundert großer Beliebtheit schnell in Vergessenheit geriet. Heute wird er nur noch von ganz wenigen Spezialisten gespielt. Zu diesem Kreis zählt die Blockflötistin Siri Rovatkay-Sohns, die auf vorliegender CD eine Auswahl von groß angelegten Kompositionen für Csakan aus dessen Blütezeit zu Gehör bringt, Werke, die sich durch virtuose Brillanz und Gefälligkeit auszeichnen. Lajos Rovatkay spielt am Tafelklavier neben der Begleitung mehrerer Csakanwerke auch Klavierminiaturen des ungarischen Verbunkos-Repertoires der Zeit. Es erklingen Ersteinspielungen mit der Rekonstruktion eines historischen Csakans und mit einem Tafelklavier aus der Zeit um 1830.