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Nichts hat Künstler aller Zeiten so sehr inspiriert und beflügelt wie die Liebe. Ob nun die Jungfrau Maria oder die Schöne aus der Nachbarschaft angebetet wurde, ob höllische Verzweiflung oder seligstes Glück – immer ist es die Liebe, die auch in der Musik die großartigsten Werke entstehen ließ.
Musikalischer Ausdruck dieser Hingabe war im Italien des 16. Jahrhunderts das Madrigal. Zum ersten Mal in der Musikgeschichte ging es darum, alle Geschehnisse und Emotionen einer Textvorlage direkt und plastisch in der Musik abzubilden. Kompositorische Muster bildeten sich heraus, ein als Madrigalismen bezeichneter Kanon stilistischer Mittel – auffällige rhythmische, harmonische, chromatische oder sonstwie ungewöhnliche Wendungen, die tonmalerisch den Text wiedergeben und erprobtermaßen bei den meisten Menschen die gleichen Assoziationen und Gefühle hervorrufen.
Grundsätzlich eine weltliche mehrstimmige Vokalgattung ohne formale Auflagen bis auf jene der größtmöglichen Expressivität (im Gegensatz zur streng zensierten Kirchenmusik dieser Zeit der katholischen Gegenreformation), bot das Madrigal den Renaissance-Komponisten viel kreativen Spielraum bei der Vertonung. Und so wurde denn die Gattung zum Prüfstein der Komponisten, einige wahrhafte Meisterwerke entstanden und inspirierten noch Jahrzehnte später zu nicht< minder großartigen Instrumentalbearbeitungen – diese stehen im Zentrum der vorliegenden neuen CD von Juliane Laake und ihrem Ensemble Art d’Echo, ihrer zweiten Aufnahme beim querstand-Label.