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Allzuviel haben Johannes Brahms und Christian Jost auf den ersten Blick nicht miteinander gemein, aber bei näherem Hinsehen bzw. -hören erkennt man, daß sich beide Komponisten auf ihren in dieser Einspielung vertretenen Werken mit Motiven aus der traditionellen Folklore befaßt haben. Brahms, der mit diesem Werk erstmals größere Erfolge feiern konnte (späterhin erlangte es gar Geltung als Brahmssches Referenzwerk), verarbeitet im abschließenden Rondo zigeunerartige Klänge, die dem zwischen traditioneller Verhaftung und progressiv-expressiven Elementen schwebenden Werk die Krone aufsetzen und nicht ganz schuldlos an seiner Popularität sind. Jost dagegen läßt indianische Einflüsse durchscheinen, die das ebenfalls zwischen Tradition und Progressivität, aber vor dem musikalischen Hintergrund der 1990er Jahre, angesiedelte Werk tonarchitektonisch zu neuen Ufern führen. Das Ensemble Viardot setzt beide Kompositionen gleichermaßen konzentriert wie lebhaft um.