- Beschreibung
- Audio/Video
- Details
Martin Luthers Rolle bei der Reform der Kirchenmusik war fast ebenso tiefgreifend wie seine Bedeutung für die Reformation selbst. Er pries die Musik als besondere Gabe Gottes, die dieser den Menschen als „heilbringende und fröhliche Kreatur“ geschenkt habe. Die Konsequenzen dieser Überzeugung waren umwälzend. Zum einen bezog Luther nun – je nach den örtlichen Voraussetzungen – die Gemeinde oder einen Schülerchor in das Musizieren im Gottesdienst ein. Dafür musste ein Repertoire aus Gemeindechorälen bereitgestellt werden, indem bestehendes Liedgut umgearbeitet und neue Lieder geschaffen wurden. Zum anderen nutzte er die deutsche Sprache und machte so die Texte in einer neuen, eindringlichen Weise verständlich.
Die auf der vorliegenden CD eingespielten mehrstimmigen Vertonungen von Luther-Chorälen und weltlichen Liedern stammen überwiegend aus der Feder von Zeitgenossen des Reformators. Ob diese solistisch oder chorisch, mit oder ohne Instrumente oder auch zum Kontrast einmal textlos rein instrumental musiziert wurden, konnte von Lied zu Lied, aber auch von Strophe zu Strophe unterschiedlich gehandhabt werden. Dieser interpretatorische Freiraum ist prägend für diese Einspielung.
Das Ensemble La Villanella Basel besteht im Kern aus Absolventinnen der Schola Cantorum Basiliensis und beschäftigt sich seit seiner Gründung 1995 besonders mit Musik der Renaissance und des Frühbarock. Es spielt ausschließlich auf historischen Instrumenten bzw. deren Nachbauten und orientiert sich auch aufführungspraktisch an historischen Quellen. Die vorliegende CD ist die dritte des für ihr Programm um zwei Sänger erweiterten Ensembles.