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Toccaten sind Repräsentationsstücke für Instrumente, vornehmlich für Klavier, Cembalo oder Orgel. Wesentlich ist bei diesen Stücken der virtuose Aspekt. Auf der vorliegenden SACD finden sich Toccaten verschiedener Epochen, die die Entwicklung dieser Werkgattung von der barocken (dreiteiligen) Toccata über die französische Orgelromantik bis hin zum 20. Jahrhundert eindrucksvoll belegen.
Mit Orgelmusik von Johann Sebastian Bach verbindet man immer dessen Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 – doch sucht man dieses „Knallerstück“ hier vergebens. Statt dessen ist Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564 zu hören: ein Werk, das die Experimentierfreudigkeit Bachs zeigt und in seiner Dreiteiligkeit eine geschlossene Form erreicht. César Francks Prélude, Fuge et Variation h-Moll op. 18 lädt zum Zurücklehnen ein. Léon Boëllmanns „Suite Gothique“ op. 25 stellt eine repräsentative Suite dar, und ihr Satz „Prière à Notre Dame“ ist ganz meditativ. Auch Franz Liszts Transkription des Pilgerchors aus Richard Wagners „Tannhäuser“ hat etwas Meditatives: Sie ist ein Choral. Es finden sich darin aber ebenso Toccatenelemente.
Der Orgelbaumeister Friedrich Ladegast hatte sich 1862 beim Bau seiner Orgel in der Nikolaikirche Leipzig sowohl am Silbermannschen Klangbild im Sinne der Bachtradition des 19. Jahrhunderts als auch an den Kathedralinstrumenten von Aristide Cavaillé-Coll orientiert. Das französische Schwellwerk der heutigen Ladegast-Sauer-Eule-Orgel vermittelt ein authentisches Klangbild der französischen Romantik.