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In den deutschen Domen stehen meist große Orgeln mit an die 100 Registern, die auf mehrere Werke verteilt sind. Im Regensburger Dom hingegen waren seit der im Auftrag des bayrischen Königs Ludwig I. von 1834 bis 1839 durchgeführten Regotisierung bis zum Jahr 2009 nur relativ kleine Instrumente vorhanden, die im Chorraum hinter dem Hochaltar eingebaut waren. Dieser Platz ist akustisch so günstig, dass diese relativ kleinen Orgeln in Verbindung mit der Tradition der Chormusik im Regensburger Dom stets ihren Zweck erfüllten und darüber hinaus überregional Beachtung fanden. Die Firma Binder & Siemann baute 1905 ein nur 25 klingende Register auf zwei Manualen umfassendes Werk. Dieses Instrument wurde 1950 durch den Regensburger Orgelbauer Eduard Hirnschrodt auf 39 Register und drei Manuale erweitert und mit elektrischer Traktur versehen. Die romantischen Register von 1905 wurden vor allem durch barocke Klangfarben ergänzt. 1989 wurde die Orgel durch ein Instrument der Firma Mathis und Söhne (Näfels/Schweiz) ersetzt, das ebenfalls hinter dem barocken Hochaltar eingebaut wurde. Die vorliegende CD enthält Werke, die der 2003 verstorbene Domorganist Eberhard Kraus (von 1964 bis 1996 im Amt) noch an der Binder & Siemann-/Hirnschrodt-Orgel eingespielt hat. Dabei wurde Wert auf ein originelles Repertoire gelegt, das zugleich einen wichtigen Teil der umfassenden Möglichkeiten dieses Instrumentes klanglich erlebbar macht. Neben deutscher Orgelromantik hören wir auch französische Orgelmusik, eine opernbasierte Passacaglia des russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch und zeitgenössische, in direkter Beziehung mit dem Dom stehende Werke von Gertraud Kaltenecker und Kraus selbst.