Zwar erschienen in den letzten Lebensjahren Franz Schuberts bereits zahlreiche Werke im Druck, jedoch blieb die Produktivität des Komponisten stets größer als die Veröffentlichungsfrequenz. Im Nachlaß Schuberts fanden sich dementsprechend noch zahlreiche unpublizierte Werke, die erst in den folgenden Jahren und Jahrzehnten, meist angeregt oder vermittelt von Schuberts Bruder Ferdinand, ihren Weg in die Öffentlichkeit fanden. Zu diesen posthum erschienenen Werken zählt das Gros der Duokompositionen für Klavier und ein weiteres Instrument, darunter auch die vier Sonaten für Violine und Klavier aus den Jahren 1816 und 1817, die auf dieser CD versammelt sind. Die drei Sonaten von 1816 bezeichnete der Verleger Diabelli im Erstdruck 1836 als Sonatinen, wohl um die „Schwellenangst“ des Publikums etwas abzubauen. Allerdings handelt es sich tatsächlich um relativ zugängliche Werke, obwohl zwei der Sonaten sogar in der großen sinfonischen Form mit vier Sätzen gehalten sind. Die Sonate A-Dur von 1817 wurde gar erst im Jahre 1851 gedruckt – ein breiter angelegtes Werk, das auch mit den im gleichen Jahr entstandenen Klaviersonaten korrespondiert. Um diese wenig bekannten Preziosen etwas stärker in das ihnen gebührende Licht zu rücken, haben sich die Künstler Gernot Süßmuth (Violine) und Frank-Immo Zichner (Klavier) zusammengefunden. Beide vereint ein äußerst reicher Schatz an kammermusikalischen Erfahrungen, und zudem sind sie nicht zuletzt aufgrund der bereits über eine Dekade anhaltenden gemeinsamen Tätigkeit im Aperto Piano Quartett traumwandlerisch sicher aufeinander eingespielt. Die CD-Aufnahme erfolgte in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur.