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Die Werke des Komponisten Ludwig Boslet (1860–1951) fristen in der heutigen Musikwelt eher ein Schattendasein. Sein 150. Geburtstag im Jahre 2010 bietet nun einen Anlaß, zumindest einen Teil seines Orgelschaffens wieder in das Rampenlicht zu rücken, in dem es sich zu Boslets Lebzeiten bereits befunden hat. Boslet galt als Orgelvirtuose und komponierte zahlreiche Orgelwerke, von denen 45 bei verschiedenen Verlagen erschienen; einige erlebten bis zu fünf Neuauflagen. Stilistisch könnte man Boslet durchaus als „den deutschen Guilmant“ bezeichnen – es gibt signifikante Ähnlichkeiten in der kompositorischen Herangehensweise, zudem kannten und schätzten sich die beiden und spielten auch Werke des anderen in ihren Konzerten. Der saarländische Organist Joachim Fontaine zeichnet mit der vorliegenden Doppel-CD den Lebensweg von Ludwig Boslet nach. Boslet begann als kleiner Dorfschullehrer in der rheinpfälzischen Provinz, bekam aber die Möglichkeit, an den Konservatorien in Stuttgart und München u.a. bei Joseph Gabriel Rheinberger zu studieren, und brachte es schließlich bis zum Domorganisten in Trier. Die fünf Orgeln in Völklingen (Eligius- und Versöhnungskirche), Kaiserslautern (Marienkirche), St. Ingbert (Hildegardkirche) und Trier (Dom), an denen Fontaine Boslets sechs Orgelsonaten und einige freie Stücke spielt, kannte und spielte Boslet damals teilweise selbst. Die 1905 eingeweihte Klais-Orgel der Marienkirche Kaiserslautern, zu der Boslet selbst ein Gutachten schrieb, erklingt auf dieser CD zum ersten Mal wieder in konservierter Form seit ihrer Restaurierung im Jahre 2003. Auch die anderen Orgeln sind mit Ausnahme der Walcker/Schuke-Orgel der Versöhnungskirche Völklingen nur selten auf CD zu erleben.