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Mit seinem Lebensbogen schlägt der 1875 in Gleiwitz geborene Richard Wetz eine Brücke zwischen seiner schlesischen Heimat und seinen späteren Wirkungsorten, den thüringischen Städten Erfurt und Weimar. Diese regionale Brücke bricht der Komponist, Dirigent und Lehrer bis zu seinem Lebensende 1935 nicht ab.
Unterschiedlichste Strömungen des frühen 20. Jahrhunderts sind ihm bekannt, spielen aber in seinen Kompositionen keine wesentliche Rolle. Sein Klangideal bewegt sich um seine großen Vorbilder Franz Liszt, Anton Bruckner und Richard Wagner. Typisch für seine Werke sind die erstaunliche kontrapunktische Dichte, weit gespannte thematische Phrasen und höchst kunstfertige harmonische Verästelungen.
Die auf dieser CD erstmalig veröffentlichten Chorwerke stammen aus seiner späten Schaffensphase und sind auch im Zusammenhang mit den Erfahrungen als Chorleiter sowohl in Erfurt wie auch des überaus gut ausgebildeten Riedelschen Gesangsvereins in den Jahren 1913/14 in Leipzig zu sehen. Das junge Vokalensemble Ad Astra, das sich der Pflege selten zu hörender Chormusik verschrieben hat, legt unter seinem Gründer und Leiter Lukas Tobias Sommer hiermit seine erste Aufnahme vor.
Die Passacaglia und Fuge d-Moll für Orgel op. 55 ist von einer einzigartigen Stellung im kompositorischen Wirken von Richard Wetz. Es wird das einzige große veröffentlichte Orgelwerk des Erfurters bleiben. Das Werk ist von einer beeindruckenden Polyphonie gekennzeichnet. Kilian Homburg spielt es an der 1911 erbauten Walcker-Orgel der Jakobuskirche Ilmenau, einer elsässischen Reformorgel symphonischer Prägung mit der größten Registerzahl in Thüringen.