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Die Geschichte der heutigen Badischen Staatskapelle beginnt mit einer Aufstellung der Ausgaben des Hofes der Markgrafen von Baden-Durlach. 1662 werden darin erstmals die Hofmusiker genannt, das genaue Gründungsdatum der Hofkapelle ist jedoch unbekannt. Musikalische Aufführungen muss es bei Hofe schon vorher gegeben haben, aber offensichtlich kein fest angestelltes Ensemble. Residenz der Markgrafschaft war damals das Schloss Karlsburg in Durlach; die Stadt Karlsruhe existierte noch gar nicht.
Diese erste Hofkapelle war klein. Sie bestand aus fünf Musikern, davon nur drei mit voller Besoldung. Zusätzlich gab es eine Gruppe von Hoftrompetern und einen Heerpauker. Dreieinhalb Jahrhunderte später ist aus den kleinen Anfängen ein renommiertes Orchester geworden, das aus über 90 Musikern besteht und seit 2020 von Georg Fritzsch als Generalmusikdirektor geleitet wird. Eine aktuelle CD-Edition zeigt die Fähigkeiten des Klangkörpers speziell bei der Gestaltung des spätromantischen Repertoires, das seit Hermann Levis Amtszeit in Karlsruhe intensiv gepflegt wird.
Teil 1 der Edition enthält mit der „Alpensinfonie“ von Richard Strauss eines der zentralen sinfonischen Werke des frühen 20. Jahrhunderts. Obwohl ihr oft vorgeworfen worden ist, bloßes Klangkino zu sein, Filmmusik ohne Film, oberflächliche Tonmalerei ohne wirkliche sinfonische Tiefe, war sie doch von Beginn der ersten, noch ganz anders lautenden Werkkonzepte an mehr, als ihre Kritiker ihr zugestehen wollten. Die Alpen als Sujet und dessen musikalische Umsetzung bildeten vielmehr einen Teil eines größeren Gedankengebäudes. Die poetische Idee des Werks schafft sich zudem ihre eigene Form, so wie Strauss es als sein Ideal beschrieben hat.