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Die zeitgenössische Chormusik Tschechiens und Ungarns knüpft bis heute an das Erbe der großen Vorbilder Leos Janácek (1854 – 1928) und Bohuslav Martinu (1890 – 1959) sowie Béla Bartók (1881 – 1945) und Zoltán Kodály (1882 – 1967) an, die ihre in musikethnologischen Forschungen gewonnenen Erkenntnisse über die zentraleuropäische Musikkultur zum Ausgangspunkt für das eigene kompositorische Schaffen machten. Diese Prämisse stellt im Vokalschaffen tschechischer und ungarischer Komponisten des 20. Jahrhunderts eine ästhetische Konstante dar, und dies in bemerkenswerter Übereinstimmung zwischen den Vertretern von Spätromantik, Neoklassizismus und Avantgarde. Sie gilt nicht weniger für die auf dieser CD präsentierten geistlichen lateinischsprachigen Chorwerke der tschechischen Komponisten Zdenek Lukás, Antonín Tucapský und des Ungarn György Orbán aus den 1980er und 1990er Jahren, die neben der Sprache ihr enger Bezug auf spezifische Musiktraditionen Tschechiens und Ungarns eint. Obgleich verschiedenen Altersgenerationen angehörend, pflegten alle drei Komponisten zuletzt einen gemäßigt modernen Kompositionsstil. Mit diesen Werken erweist sich die zeitgenössische Sakralmusik Zentraleuropas als eine durchaus lebendige, authentische, in Kirche wie Konzertsaal gleichermaßen bereichernd wirkende Tradition. Der am Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden angesiedelte Dresdner Motettenchor legt mit dieser CD ein weiteres Beispiel seiner erfolgreichen Suche nach selten zu hörenden, aber reizvollen Vokalwerken vor.