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Was macht ein studierter Jazzpianist, wenn er sich nicht mit einem der zahlreichen Ensembles, in denen er involviert ist, auf den Weltbrettern herumtreibt, auch nicht gerade beim Steuern eines Personenkraft- oder Supermarkteinkaufswagens zugange ist, nicht eben mal schläft, isst, fernsieht oder die Treppe wischt? Richtig: er sitzt in seinem heimeligen Studio bei angeknipstem Synthesizer sowie mit diesem vernetzten startbereiten Computerschnittprogramm und lässt seinen kompositorischen Einfällen nebst Fingern freien Lauf. Ein Ergebnis solchen Tuns liegt mir mit der aktuellen Böttcher-CD vor. Stilistisch ein Zwitterwesen zwischen Yellowjackets „Letter from home“ und Czeslaw Niemens „N. AE. Idée Fixe“ tummelt sich Böttchers Sound zwischen Orgelholzpfeife, „Passport“synthieduplikaten und dem metallischen Piano von Jan Hammer. Eine fast durchweg überzeugende Mischung ... Da fallen die frettlessbassigen Soli wohltuend ins Ohr, versöhnen die akustischen Pianoimprovisationen. Mit einer Gesamtspielzeit von über zwei Stunden halten die beim Querstand-Label erschienen zwei CDs, vereint in einer Hülle, eine abwechslungsreiche Mischung fusionorientierter Parts bereit.