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Gemessen am Rang, den Felix Mendelssohn Bartholdy zu Lebzeiten als Organist einnahm, überrascht die eher spärliche Zahl von überlieferten Kompositionen für Orgel. Dies hat im wesentlichen zwei Ursachen. Einerseits war Mendelssohn ein hervorragender Improvisator an der Orgel, und diese Improvisationen gingen mangels entsprechender Möglichkeiten der Schallaufzeichnung komplett verloren, sofern nicht Elemente von ihnen in “reguläre” Kompositionen eingebaut wurden. Andererseits gab der sehr selbstkritische Komponist ungern Werke zum Druck frei, so daß zu seinen Lebzeiten nur die Sechs Sonaten op. 65 und die Drei Präludien und Fugen op. 37 gedruckt wurden. Nichtsdestotrotz sind in den reichlich anderthalb Jahrhunderten seit seinem Tod immer wieder Orgelwerke aus Mendelssohns Feder aufgetaucht, die eine reizvolle Ergänzung zu den im Druck erschienenen Werken bilden und teilweise auch Entwicklungen oder gar Themenübernahmen erkennen lassen. Diese Gegenüberstellung läßt sich anhand der vorliegenden Doppel-CD sehr schön nachvollziehen, denn während die erste CD die Sechs Sonaten enthält, klammern auf der zweiten CD die Drei Präludien und Fugen eine ganze Anzahl dieser unpublizierten Werke ein. Die Schweizer Organistin Ursula Hauser, eine Spezialistin für romantische Orgelmusik, spielt an der Ladegast-Orgel im Dom zu Schwerin, die zu einem Instrumententypus gehört, der Mendelssohns Intentionen sehr nahe kommt.