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Die Serie „Orgeln in Thüringen“ findet ihre Fortsetzung mit einem ganz besonderen Instrument, nämlich der Trost-Orgel in der Schloßkirche zu Altenburg. Dieses großartige Zeugnis des mitteldeutschen barocken Orgelbaus ist in besonderer Weise mit Johann Sebastian Bach verbunden, denn im Jahre 1739 kam der Leipziger Thomaskantor nach Altenburg, um einen Monat vor der Einweihung die Orgel zu begutachten. Er äußerte sich sehr positiv über das Werk des oft als „Thüringischer Silbermann“ betitelten Tobias Heinrich Gottfried Trost. Von 1756 bis zu seinem Tode 1780 amtierte der bekannteste Schüler Johann Sebastian Bachs, Johann Ludwig Krebs, an diesem Instrument. Im 19. Jahrhundert wurde es dem damaligen Zeitgeist gemäß umgebaut, auf Initiative von Felix Friedrich aber 1974 bis 1976 restauriert und wieder auf den Originalzustand zurückgeführt. Die Trost-Orgel im Altenburger Schloß ist heute das wohl bedeutendste noch erhaltene Instrument, auf dem Johann Sebastian Bach nachweislich selbst gespielt hat. Daß Felix Friedrich, heutiger Schloßorganist in Altenburg, für seine Einspielung des zweiten Teils der CD-Serie „Orgeln in Thüringen“ ein Programm mit Werken von Johann Sebastian Bach wählte, erscheint vor diesem Hintergrund naheliegend. Unter dem Titel „Bach in Thüringen“ führt es in annähernd chronologischer Reihenfolge durch die Lebensjahre Bachs bis 1717, in denen er fast durchgängig auf dem Territorium des heutigen Freistaates Thüringen lebte und arbeitete. So spannt sich der Bogen von der sehr frühen Fantasia ex C dis bis hin zu den großformatigen Choralbearbeitungen der Weimarer Zeit und schließt auch einige Werke unsicherer Autorenzuschreibung ein, so etwa die erst 2003 erstveröffentlichte Fuge F-Dur BWV Anh. II/42 oder das wohl bekannteste Orgelwerk aller Zeiten, Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, bei dem Bachs Autorschaft in jüngerer Zeit von verschiedenen Seiten aus in Frage gestellt worden ist, ohne daß diese Frage aber die Bedeutung des Werkes an sich schmälert.