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Die CD-Serie „Orgeln in Sachsen“ stellt in loser Folge interessante Orgeln aus den verschiedensten Regionen des heutigen Freistaates vor. Vol. 4 rückt dabei eines der ältesten heute noch existierenden Instrumente Sachsens ins gebührende Licht, nämlich die Richter-Orgel von 1671 in der Wehrkirche zu Pomßen südöstlich von Leipzig. Geht man allein vom optischen Erscheinungsbild aus, würde man sogar ein noch früheres Baujahr vermuten, denn der Prospekt erweckt eher den Eindruck einer Orgel aus der Zeit der Renaissance. Tatsächlich wurde das komplette Instrument aber erst 1671 von Gottfried Richter aus Döbeln erbaut, eindeutige Beweise für ein Vorgängerinstrument konnten bei der 2000 begonnenen und 2007 erfolgreich abgeschlossenen Restaurierung nicht gefunden werden. Auch die erhaltene Predigt des Gottesdienstes zur Orgelweihe am Palmsonntag, 22. März 1671, liefert hierfür keine Anhaltspunkte. Dafür konnten ihr viele andere wichtige Informationen entnommen werden, die für die Restaurierung und Rückführung auf einen möglichst originalgetreuen Zustand hilfreich waren. Ein großer Teil der Pfeifen stammt noch original aus dem Bestand von 1671. Aber nicht nur der Orgelprospekt weist in eine frühere Zeit zurück, auch das klangliche Konzept der Orgel ist eher zwischen Spätrenaissance und Frühbarock anzusiedeln. Allerdings läßt sich damit nicht nur deutsche Musik aus den genannten Epochen gut darstellen, sondern ebenso italienische und spanische. Den Beweis dafür tritt Roland Börger mit der vorliegenden CD an, welche Werke aus den genannten Kulturkreisen koppelt.