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Das Alter der Kirche St. Magdalenen in Langenbogen bei Halle ließe eigentlich keine barocke Orgel in ihrem Inneren vermuten: Das Gotteshaus wurde 1826 anstelle eines gotischen Vorgängers errichtet. Und doch befindet sich dort eine Orgel aus dem 18. Jahrhundert, deren Geschichte lange im Dunkeln lag. Als sich im Jahr 2001 der Förderverein Barockorgel gründete, präsentierte sie sich in einem bedauerlichen Zustand. Am 31. Oktober 2003 wurde das in den ersten zwei Jahren der Vereinsgeschichte zunächst notdürftig spielbar gemachte Instrument ein letztes Mal konzertant genutzt, bevor es vom Orgelbaumeister Ekkehart Groß demontiert und in seiner Werkstatt in Waditz bei Bautzen restauriert wurde. Parallel zu seinen Arbeiten wurden der Orgelprospekt, die Tapete am Spieltisch und die Registerzüge aufwendig wiederhergestellt.
Im Zuge der Arbeiten konnte ein erstes Rätsel um die Geschichte der Orgel gelöst werden. Eine in der Windlade gefundene Inschrift gab den Hinweis, dass der Weißenfelser Hoforgelbauer Georg Theodor Kloß die Orgel 1735 erbaut hat – bis heute aber bleibt unklar, für welche Kirche. Der Hallenser Orgelbauer Johann Gottfried Kurtze setzte das Instrument dann 1826 in die neu erbaute Kirche in Langenbogen um.
Für die Kloß-Orgel Langenbogen mit ihren 529 klingenden Pfeifen begann dann am 31. Mai 2004 mit einem Konzert zur festlichen Orgelweihe eine bis heute anhaltende intensive, anspruchsvolle und abwechslungsreiche konzertante Nutzung. Die vorliegende CD entstand aus Anlass des 20-jährigen Gründungsjubiläums des Fördervereins und legt eindrucksvoll Zeugnis ab vom reichen musikalischen Leben in Langenbogen. Bis heute hat der Verein weit über 100 Veranstaltungen organisiert. Das CD-Programm wird durch von Thomas Ennenbach eingespielte Orgelwerke dominiert. Der Vereinsvorsitzende Ralf Mielke, Soloflötist in der Staatskapelle Halle, ist in einer Händelschen Flötensonate als Gast zu hören, ebenso das Ensemble Arco Lungo aus Mitgliedern des MDR-Sinfonieorchesters in einem Konzert von Antonio Vivaldi.