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Den größten Teil seiner Orgelwerke komponierte Johann Sebastian Bach in seiner Weimarer Zeit von 1708 bis 1717. In dieser Zeit legte er auch das sogenannte Orgelbüchlein an, in welchem er zu insgesamt 161 Liedern, die damals im evangelischen Gottesdienst regelmäßig gesungen wurden, kurze Orgelchoräle niederzuschreiben plante, die sich beispielsweise als Vorspiel zum jeweiligen Lied im Gottesdienst eigneten. Aus mehreren Gründen kam es nicht zur Vollendung dieses großen Kompositionsprojektes, jedoch konnte immerhin ein knappes Drittel der geplanten Werke realisiert werden. Dabei handelte es sich zum Teil um neu für das Projekt komponierte Werke, zum Teil um Umarbeitungen eigener älterer Kompositionen über die gleiche Kirchenliedmelodie. In der Folgezeit fanden die 46 Orgelstücke zu 45 Liedern (hinzu treten noch einige Fragmente) eine weite Verbreitung, nicht zuletzt weil Bach sie auch als Unterrichtsmittel einsetzte (z.B. zur Übung des Pedalspiels) und so zahlreiche Abschriften unter seinen Schülern kursierten. Trotz der knappen Spielzeit bestechen die Stücke durch ihren Ideenreichtum bei der Umsetzung der melodischen Vorgaben und des Charakters der zugehörigen Lieder. Ullrich Böhme widmet sich dem Orgelbüchlein in der zweiten Folge einer CD-Serie mit Einspielungen von Orgelwerken Bachs in der Thomaskirche zu Leipzig, also einem Ort, an dem die Stücke sicherlich schon von Bach selbst gespielt wurden. Er interpretiert die 46 Stücke (plus ein Fragment) mit seiner gewohnten Meisterschaft, die zweifellos auch beim Komponisten ein zustimmendes Nicken erzeugt hätte.