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Zwei ungewöhnliche und sehr verschiedene Werke, beide mit Bezug zur Leipziger Universitätsmusik, treffen auf der vorliegenden CD aufeinander. Die Jazzmesse schuf der gegenwärtige Universitätsmusikdirektor David Timm ebenso mit Blick auf die aktuellen Gegebenheiten wie auf die vielseitige musikalische Tradition der Messe. Max Regers Werk wurde gut 100 Jahre früher ebenfalls geprägt durch diese Position und Wirkungsstätte.
„Das Wort ‚Jazz’ müsste nicht unbedingt im Titel erscheinen, denn es gibt nur einige zu improvisierende Stellen, die fest in die jeweiligen Abläufe eingebunden sind“, sagt der Komponist Timm. „Ich bleibe dennoch bei diesem Titel, weil die Komposition überwiegend aus meiner Beschäftigung mit dem Jazz erwachsen ist und sich der Harmonik, der Rhythmik, auch der Interaktion und der Notation des Jazz bedient. Die Einflüsse der Kirchenmusik sind ebenfalls unüberhörbar. Gregorianische Elemente tauchen in fast allen Teilen auf, und mehrere fugierte Teile im ‚Credo’ und im ‚Benedictus’ darf man als Verneigung vor Johann Sebastian Bach verstehen.“ Darüber hinaus integriert die komplexe Partitur Elemente von Rock, Pop, Soul und viele Einflüsse mehr.
Max Regers Vertonung des 100. Psalms gehört nicht umsonst zu den meist beachteten Werken des Komponisten. Entstanden war das zirka halbstündige chorsinfonische Werk in den Jahren 1908 und 1909. Immer wieder finden sich in den Briefen Regers Hinweise, wie sehr ihm gerade dieser Psalm am Herzen lag und welche grandiose Wirkung er damit beabsichtigte. Bis heute gilt die Komposition als immense Herausforderung an die Interpreten. Letztlich haben gerade diese außergewöhnlichen technischen Schwierigkeiten dazu geführt, dass Regers 100. Psalm, der zu den Gipfelwerken evangelischer Kirchenmusik zählt, keine Breitenwirkung erreichen konnte. Auf dieser CD erklingt das Werk in der populäreren Neueinrichtung von Paul Hindemith.