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Die auf dieser CD vertretenen Kompositionen entstammen dem Zeitraum der letzten 25 Jahre. Eberhard Böttcher, 1934 in Berlin geboren, lebt seit Jahrzehnten in Norwegen und geht dort seinen künstlerischen, insbesondere kompositorischen Neigungen nach. Böttcher beweist, daß moderne E-Musik, selbst wenn sie einem Zwölftonschema folgt, nicht zwingend ins A-Musikalische, nicht mehr Nachvollziehbare abgleiten muß. Seine Werke besitzen einen übergeordneten harmonischen Zusammenhalt, unterscheiden sich aber in den inhaltlichen und formalen Komponenten. Melodien sind für Böttcher ebensowenig ein Fremdwort wie moderne Rhythmik, Einflüsse finden sich sowohl von Hindemith als auch von Bartok, Schönberg oder rezenten skandinavischen Komponisten. Böttcher versteht es meisterhaft, seine kontinentaleuropäischen Wurzeln mit der aktuellen Beeinflussung durch die neue Musik seiner Wahlheimat zu einem stimmigen Gesamtbild zu vereinen. Werke wie "Introduktion & Allegro" für Streichquartett arbeiten mit einer klassischen Form, füllen diese aber mit neuen Klangentwicklungen aus. Die "Antiphonie" für Klavierquintett trägt nicht zu Unrecht den Untertitel "In memoriam Heinrich Schütz", ist sie doch in einer Dialogform aufgebaut, die deutliche Rückschlüsse auf den antiphonen Gesang zu Schützens Zeiten zuläßt. Dieses Werk entstand nicht zufällig ausgerechnet im Jahre 1985, dem 400. Geburtsjahr Schützens. Die Musiker des Wiener Gustav-Mahler-Ensembles und die Gastsopranistin Gabriele Näther erweisen sich als kongeniale Partner für die Umsetzung von Böttchers Ideenpool.