- Beschreibung
- Audio/Video
- Details
Das deutsche Volkslied hat im 20. Jahrhundert schwere Zeiten erlebt. Seine politische Indienststellung während der Zeit des Nationalsozialismus wich mit dem verlorenen Zweiten Weltkrieg teils einer äußerst heftigen Ablehnung mit dem Argument der Deutschtümelei oder des Besingens deutscher Lande, die in der Folge eines der beiden Weltkriege schon längst keine solchen mehr waren. Die Funktion der Stiftung von Gemeinschaft im Hören wie Mitsingen übernahm im Westteil des Landes der deutsche Schlager (wenngleich nicht selten mit „volkstümlichem“ Anstrich), während im Ostteil die politische Umdeutung des Volksliedes bald neue Blüten trieb, diesmal aber solche sozialistischer Färbung. Mit der zunehmenden kommerziellen Nutzbarmachung des musikalischen Repertoires begannen die Grenzen zwischen Volkslied und volkstümlichem Lied weiter zu verwischen, und so präsentiert sich die Lage auch heute.
Der althergebrachten Form des Volksliedes als A-Cappella-Chorlied hat sich das Vocalconsort Leipzig auf seiner CD „Kumm bi de Nacht“ gewidmet. Dabei erklingen teils bekannte und beliebte Sätze, etwa Mendelssohns „Abschied vom Walde (O Täler weit, o Höhen)“, teils aber auch weniger bekannte Arrangements neueren Datums beispielsweise aus der Feder des Leipziger Kantors Johannes Muntschick, des Zwickauer Komponisten Jürgen Golle oder des Dirigenten des Vocalconsorts und Leiter des Leipziger Gewandhauschores, Gregor Meyer.