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E.T.A. Hoffmann war wohl das, was man einen multiplen Künstler nennen könnte. Durch seine juristische Tätigkeit im Staatsdienst kreativ keineswegs ausgelastet, widmete er sich der Dichtkunst gleichermaßen wie dem Zeichnen (sowohl Karikaturen als auch architektonische Risse) oder dem Komponieren. Diese CD verschafft einen Überblick über die verschiedenen Komponenten Hoffmannschen Schaffens: Die für eine Wiedergabe am Hammerflügel konzipierte Sonate in f (ca. 1804) verdeutlicht, daß Hoffmann (der auch ein wichtiger Musikkritiker war) keineswegs daran dachte, den Kompositionsschemata seiner Zeit zu folgen, und die von Friedhelm Eberle gesprochenen Texte machen Hoffmanns tiefsinnige literarische Auseinandersetzung mit Musik deutlich. Das Booklet enthält zudem einige von Hoffmanns Karikaturen und Illustrationen.
Hoffmanns literarisches Schaffen regte zahlreiche Komponisten zu musikalischer Umsetzung seiner Ideen an. Unter diesen war auch Robert Schumann, der mit seinen „Kreisleriana“ dem fiktiven Kapellmeister Johannes Kreisler (dessen Figur bisweilen autobiographische Züge Hoffmanns trägt) ein Denkmal aus Tönen setzte. Inwieweit Schumanns Frau Clara in die „Kreisleriana“ involviert war, soll an dieser Stelle nicht erörtert werden. Fest steht aber, daß ihre drei Romanzen op. 11, in gewissem Maße ebenso Robert Schumanns Handschrift tragend, die Hoffmann-Werke trotz teilweise differierendem Gestus gleichermaßen auflockern wie abrunden. Christine Schornsheim, Spezialistin für die Wiedergabe alter Musik an alten Instrumenten, musiziert am Stein-Hammerflügel, den die neunjährige Clara Wieck in ihrem Debütkonzert im Leipziger Gewandhaus spielte und der heute im Robert-Schumann-Haus Zwickau zu finden ist.